Kombination Sakko
MODE
Sakkos richtig kombinieren: Der GQ-Guide
Zum morgendlichen Ritual gehört der Gang zum Kleiderschrank. Und der ist von vielen Männern gefürchtet - gerade wenn sie in ihrem Job ein Sakko tragen. Denn wer nicht gleich einen einfarbigen Anzug tragen will, der steht vor der Frage: Wie kombiniere ich das Sakko richtig, so dass es lässig und ungezwungen wirkt und dennoch perfekt passt? Der Italiener nennt diese Kunst: Sprezzatura. Wir haben für Sie fünf der einfachsten und stilsichersten Sakko-Kombinationen zusammengestellt.
Sakkos kombinieren von Kopf bis Fuß in einer Farbe muss sicher nicht mehr sein. Wir leben im 21. Jahrhundert und uns wird tagtäglich beigebracht, dass alles möglich ist. Klar, es gibt Modeknigge-Grundregeln und die sollten eingehalten werden. Doch die Kunst liegt darin, den Look gekonnt zu brechen, um besonders mühelos auszusehen. Das heißt, Sie können sogar sehr gerne Farben und Silhouetten mixen. Blau passt nämlich wunderbar zu Grau und weiße Hosen müssen ganz und gar nicht abschreckend wirken, sondern sind jetzt eher ziemlich lässig. Also trennen Sie sich von Ihren Vorstellungen und vor allem Ihren einfarbigen Anzugkombinationen.
Wie das geht? Schauen wir nach Italien. Den Italienern scheint das Stil-Gen in die Wiege gelegt worden zu sein und gut gekleidete Männer, die wahrscheinlich länger als jede deutsche Frau im Bad brauchen, wirken trotzdem so leger, als hätten sie sich morgens blind gekleidet. Schon der italienische Couturier Baldessare Castiglione erkannte das im 16. Jahrhundert und führte in seinem Ratgeber „The Book of the Couturier“ den Begriff der "Sprezzatura" ein - der Fähigkeit, schwere Taten kinderleicht erscheinen zu lassen. (Lesen Sie hier: Warum trägt man den unteren Knopf des Sakkos immer offen?)
Modeprofis beherrschen diese Kunst bis heute. Während der Männermodemesse "Pitti Uomo" in Florenz gibt es jede Saison ein regelrechtes Sprezzatura-Schaulaufen. Herausgeputzt, aber durchweg mühelos lässig brechen die „Pitti Peacocks“ klassische Menswear-Looks und widersetzen sich festgefahrenen Regeln. Doch geht es dabei um noch mehr als Sakko und Hose in verschiedenen Farben: Ein Gürtel ist zum Beispiel keine Pflicht, wenn die Hose perfekt sitzt. Die Uhr kann genauso gut über der Manschette getragen werden - und die Schuhe müssen ganz sicher nicht nur hochglanzpoliert sein, sondern es dürfen auch mal Velourslederboots sein. Nach dem Motto: Non c´e problema!
Giovanni Agnelli, besser bekannt als Gianni Agnelli, war FIAT-Chef. Sein Enkel ist Lapo Elkann.
© Pictorial Parade

Womit kann man ein dunkelblaues Sakko für Herren kombinieren?
Für manche könnte diese Kombination etwas fremd wirken, aber trotzdem gehört sie zu den gängigsten: ein blaues Sakko im Mix mit einer khakifarbenen oder beigen Hose, beziehungsweiße Chino - das ist ein Look, der sehr vielschichtig und für die verschiedensten Events einsetzbar. Chic, aber sportlich; entspannt, aber nicht zu relaxed. Sie passt zu fast jedem Anlass: vom Stadtspaziergang bis hin zum Businesslunch.
Womit kann man ein graues Sakko für Herren kombinieren?
Gerade, wenn es um formellere Anlässe geht, sind es die zurückhaltenden Farben, die gemeinsam den Ton angeben. Casual Chic beweisen Grau und Blau, wenn sie eine Look-Einheit bilden. Ob zum Meeting oder zum Kunden-Dinner. In der kalten Jahreszeit macht sich der Layer-Look richtig gut: Zwischen Sakko und Hemd passt noch ein dünner Merino-Rundhalspullover. Ansonsten immer gut: Ein weißes Hemd – auch gerne ohne Krawatte. Wer es besonders lässig mag, trägt nur ein T-Shirt. (Auch interessant: Das sind die 5 häufigsten Styling-Fehler bei einem Sakko)
Womit kann man ein Tweed-Sakko für Herren kombinieren?
https://www.gq-magazin.de/mode-stil/modetrends/sakkofarben-kombinieren
© Roy Rochlin

Tweed-Stoffe sind nicht nur aufgrund der dichten Wollstruktur besonders robust, sondern auch warm. Deswegen eignet sich diese Variation perfekt für kühlere Tage. Doch Achtung: Damit sie damit nicht allzu „alt“ aussehen, brechen Sie den Look am besten mit einer Jeans. Wenn Sie dann noch einen rustikalen Pullover und Winterstiefel dazu tragen, entsteht ein Outfit mit britischem Gentleman-Touch, der sich ganz und gar nicht nur für Großgrundbesitzer eignet, sondern vielmehr für naturliebende Stadtnomaden.
Was für ein Sakko kann man zu weißen und cremefarbenen Hosen kombinieren?
Die "Pitti-Peacocks" zeigen jede Saison auf der Modemesse Pitti Uomo, wie man aktuell Blazer und Sakkos kombiniert.
© Christian Vierig

Während in der Womenswear weiße Hosen mittlerweile in fast jedem Kleiderschrank zu finden sind, sind sie bei Männern immer noch eine Rarität. Denn eine weiße Hose bedeutet auch immer: auffallen. Eine Kombination, die sich eher für den stilsicheren Mann eignet, denn die weiße Hose darf auf keinen Fall zu eng oder zu weit sein, sondern muss perfekt sitzen. Wer das Wagnis eingehen will, darf dazu dann gerne noch einen farbenfrohen Blazer kombinieren: der ultimative Look, wenn die Tage wieder wärmer werden und vielleicht ein Zwischenstopp an der Côte d'Azur geplant ist. Besonders wichtig: Die Sakkofarbe muss den Hautton widerspiegeln. Und um in den Look ein bisschen mehr „Sprezzatura“ zu integrieren, am besten ein paar Espadrilles oder Loafers ohne Socken dazu tragen.
Womit kann man ein bequemes Sakko für Herren kombinieren?
Eine Kombination, die sie sich wahrscheinlich für jeden Tag wünschen würden. Falls Sie auch in ihrer Freizeit nicht auf den Anzug-Look verzichten möchten, es aber trotzdem gerne ein bisschen bequemer haben wollen, könnten Sakkos aus weichen Baumwollstoffen Ihr neuer bester Freund werden. Die Passform gleicht meist dem eines klassischen Blazers, jedoch ist der Sitz wesentlich relaxter. In Kombination mit Chinos ein wunderbarer Wochenendbegleiter. (Apropos bequem: Hier erklären wir Ihnen ob man seine Hände in die Taschen eine Sakkos stecken darf)