Skip to content

Reinigung Hemd

Pflege & Reinigung – So wird das Hemd richtig sauber

von Max Walbersdorf

Ein perfekt gereinigtes und knitterfreies Hemd - mit folgenden Pflegeschritten kein Problem.

Flecken reinigen

Für jede Fleckenart gibt es spezielle Putzmittel, die mehr oder weniger effektiv den Schaden beheben können. Gerade auf Reisen praktisch: Fleckenstifte. Kaum größer als ein Kugelschreiber, passen sie in jede Aktentasche und können zudem nicht ausrinnen. Bei flüssigen Flecken hilft es, diese zuerst mit einem saugfähigen Tuch abzutupfen und danach sanft nachzubehandeln. Sofortiges Einweichen unter dem Wasserhahn und eine feuchte Lagerung (z.B. in einer Plastiktüte) schützen vor dem Eintrocknen der Flecken - ein wertvoller Zeitgewinn für die spätere Behandlung. Doch Vorsicht - besonders bei farbigen Hemden gilt: Nur tupfen, nicht rubbeln oder reiben. Die Verwendung von scharfen Fleckenmitteln kann leicht zu Ausfärbungen und hellen Stellen führen. Deshalb zunächst immer eine Saumprobe durchführen, d.h. an nicht sichtbaren Innenseiten des Kleidungsstückes testen, ob Verfärbungen durch die verwendeten Mittel auftreten.

DIE RICHTIGE REINIGUNG VON HEMDEN

Ketchup und Tomaten: Frische Ketchup- und Tomatenflecken lassen sich durch das Einweichen in einer Seifenlauge vorbehandeln. Eingetrocknete Flecken mit etwas Waschbenzin einweichen und danach waschen.

Lippenstift: mit Wattebausch und Alkohol eintupfen und auswaschen.

Deo: Das Hemd mehrere Stunden in Zitronensaft und Wasser einlegen oder in ein Wasser-Zitronensäure-Gemisch, das man mithilfe von Entkalkungsmittel herstellen kann - anschließend durchwaschen.

Rotwein: Frische Rotweinflecken sofort mit Salz bestreuen. Vorsicht: Nicht mit dem Zuckerstreuer verwechseln! Einwirken lassen und im Anschluss waschen.

Kaugummi: Zur Entfernung von Kaugummiresten legt man das Hemd zunächst in ein Gefrierfach. Danach das kaltgestellte Kaugummi einfach vorsichtig abbrechen und das Hemd nach Vorgabe waschen.

Kragenspeck: Adäquates Mittel ist hier eine Vorbehandlung mit Geschirrspülmittel oder Haarshampoo. Nach der Wäsche erstrahlt das Hemd wieder in alter Frische.

Öl: Flecken mit Waschbenzin vorsichtig vorbehandeln, kurz einwirken lassen und auswaschen. Alternative: Vor dem Waschen den Fleck mit Butter oder Margarine behandeln und über Nacht einweichen lassen.

Hemden waschen

Wichtig zu Beginn: das richtige Sortieren. Dunkle Hemden zu dunklen Hemden, helle Hemden zu hellen Hemden, gleiche Materialien zu gleichen Materialien. Anzüge gehören nicht in eine Waschmaschine – diese sind eindeutig besser beim Fachmann aufgehoben. Vorsicht auch beim Seidenhemd: anstatt Wäschetrommel ist bei Seide und Wolle eine Handwäsche im lauwarmen Wasser Pflicht.

SO BRINGEN SIE IHR HEMD AUF VORDERMANN

  • Gegebenenfalls Kragenstäbchen entfernen und Waschanleitung auf dem Etikett beachten.
  • Kragen hochklappen, damit sich keine Schmutzränder in den Knickfalten bilden. Bei starken Verschmutzungen Kragen oder Manschetten mit Flüssigwaschmittel oder Gallseife vorbehandeln.
  • Obersten Hemdknopf schließen, damit sich der Kragen während des Waschganges nicht verdreht. Zur Schonung von Kragen und Manschetten die Hemden in einem Waschbeutel waschen.
  • Reiner Hemdenwaschgang mit fünf bis maximal sieben Hemden pro Maschine. Geringe Beladung und hoher Wasserstand in der Maschine vermeiden das Knittern der Hemden.
  • Vollwaschmittel nur bei Weißwäsche verwenden, besser ist Feinwaschmittel. Farbige Hemden waschen Sie besser mit Feinwasch- oder Buntwaschmittel.
  • Pflegeleicht-Programm starten. Falls vorhanden, Knitterschutztaste drücken. Temperaturen nach Pflegeangabe – in der Regel sind 40 Grad Celsius ausreichend, weiße Wäsche mit starken Verschmutzungen kann auch mit 60 Grad gewaschen werden. Maximal mit 800 Umdrehungen schleudern.
  • Nach dem Waschen Hemden sofort herausnehmen, aufhängen, glattziehen – fertig.
  • Das Hemd zum Schonen der Fasern nicht sofort tragen, sondern erst einmal eine paar Tage im Schrank ruhen lassen.

Hemden bleichen

Im Etikett weist ein Pflegezeichen darauf hin, ob ein Hemd gebleicht werden darf oder nicht (Ja: Dreieck, Spitze nach oben, ohne Füllung; Nein: Dreieck, Spitze nach oben, mit Kreuz durchstrichen). Bei Hemden, die nicht mit Bleiche behandelt werden sollen, kann alternativ Fleckensalz verwendet werden. Bleiche gehört generell nicht zu farbigen oder synthetischen Hemden.

TIPPS

  • Für eine Einzelbehandlung: Eimer mit warmen Wasser befüllen, handelsübliches, chemisches Bleichmittel nach angegebenen Mischverhältnis zugeben. Haushaltshandschuhe überziehen.
  • Oberhemd mehrfach eintunken und stellenweise oder vollkommen benetzen. Bei starken Verschmutzungen einweichen. Die richtige Einweichzeit entnehmen Sie der Beschreibung des Bleichmittels.
  • Danach das Hemd normal in der Maschine waschen und - wenn möglich - zum Trocknen auf einen Bügel in die Sonne hängen, da Sonnenlicht den Bleicheffekt erhöht.
  • Wer lieber auf eine Chemiekeule verzichten möchte, kann seine Hemden auch mit Zitronensaft bleichen. Rund 300 Milliliter Zitronensaft in die Waschmaschine geben, Hemden waschen und danach in die Sonne hängen.

Hemden stärken

Ganz unproblematisch ist der Einsatz von Stärke nicht. Der Grund: Der Verschleiß erhöht sich und die Fasern werden schneller brüchig. Beim täglich getragenen Business-Hemd können Sie auf das Stärken meist verzichten, am Abend wie auch bei festlichen Anlässen ist ein standfester Kragen dagegen durchaus erlaubt.

TIPPS

  • Bei Hemden des täglichen Bedarfs sollten Sie zur Schonung der Fasern weitgehend auf die Verwendung von Stärke verzichten.
  • Falls Sie Ihre Hemden in die Reinigung bringen, erkundigen Sie sich, ob dort die Hemden gestärkt werden. Kragenspitzen und Manschetten können durch den regelmäßigen, Stärke bedingten Elastizitätsverlust allerdings schnell brüchig werden.
  • In der Regel reicht es aus, zu gegebenem Anlass Kragen, Manschetten, Knopfleisten und Brustbereich des Hemdes zu stärken.
  • Hemd bzw. Hemdbereiche vor dem Bügeln aus etwa 20 Zentimeter Entfernung mit Sprüh- bzw. Bügelstärke einsprühen. Danach bügeln.
    Ergänzend zur Stärke sind hochwertige Kragenverstärker empfehlenswert, die für Spannkraft und Halt sorgen und einen makellosen Sitz des Hemdkragens gewährleisten. Die üblichen Kragenstäbchen aus Plastik können einfach durch festere Exemplare aus Horn, Perlmutt, Bambus oder Silber ersetzt werden.

Hemden bügeln

Bevor es losgeht: Hemdknöpfe öffnen, Bügeleisen auf die im Etikett angegebene Stufe einstellen und Hemd mit warmen Wasser aus der Sprühflasche anfeuchten. Bei hartnäckigen Falten chemische Sprüh-Bügelhilfe auftragen.

DIE WICHTIGSTEN SCHRITTE

  • Zuerst geht’s an den Kragen: Hemd mit der Rückseite des Kragens auf das Bügelbrett legen, Kragen hochstellen und von den Spitzen zur Mitte glätten. Dann wenden und die Innenseite bügeln.
  • Kleinteile zuerst: Ärmel auf das Brett legen, zuerst die Manschetten beidseitig bügeln. Ärmel mit Knopfleiste nach oben auf das Bügelbrett legen, sodass die Ärmelschließnaht glatt aufliegt. Mit der flachen Hand glattstreichen und vom Schulteransatz zur Manschette bügeln. Danach umdrehen, straffen und die Innenseite bügeln.
  • Schulterpasse: Mit der Hand leicht festhalten, straff über das abgerundete Ende des Brettes ziehen und sorgfältig von den Seiten zur Mitte hin bügeln - so vermeiden Sie Schubfalten.
  • Vorderseite des Hemdes auf das Bügelbrett ziehen. Mit der Seite der Knopfleiste beginnen. Knopfleiste erst von innen bügeln, dann außen besonders sorgsam mit der Bügeleisenspitze die Knöpfe umfahren. Anschließend Vorderfront glattstreichen und bügeln.
  • Hemd weiter ziehen und wieder mit der Hand glattstreichen, sodass peu à peu der Rücken des Hemdes gebügelt werden kann. Erst die rechte Rückenhälfte glattziehen und Falten ausbügeln, dann die linke Rückenhälfte. Anschließend die Knopflochseite des Hemdes von oben nach unten sowie die Knopflochleiste von innen und außen bügeln.
  • Nach und nach das Hemd weiter schieben, damit nochmals über die Rückenseite der Schulterpartie übergebügelt werden kann.
    Das Hemd anschließend nicht sofort falten und in den Schrank packen, sondern sorgsam auf einen breiten Bügel hängen und einige Stunden nachtrocknen lassen.

Hemden faltenfrei lagern

  • Hemd vollständig zuknöpfen und auf eine ebene Fläche (Bügelbrett, Tisch, etc.) mit der Frontseite nach unten legen. Kragen aufstellen und das Hemd durch Zupfen am Kragen und Untersaum straffziehen.
  • Ärmel anheben und mit circa einem Drittel der Gesamtbreite des Hemdes Richtung Mitte ziehen, so dass sich die Faltlinie etwa mit dem Kragenrand deckt. Dann die umgeschlagene Seite glattziehen.
  • Eine Hand ergreift den oberen Ärmel, die andere liegt flach auf dem Schulterbereich: Ärmel über die Hand nach unten klappen, d.h. rechtwinklig nach unten falten. Danach sollte der Ärmel auf der bereits umgelegten Seite liegen. Nochmals glattstreichen und den gleichen Vorgang beim anderen Ärmel wiederholen.
  • Nun sollte das Hemd wie ein langes, schmales Rechteck vor Ihnen liegen. Erfassen Sie das untere Ende des Hemdes und falten Sie das untere Drittel um, so dass die untere Kante parallel mit der Schulterpartie abschließt.
  • Anschließend oberes Drittel zurückfalten, nochmals auf Falten überprüfen und erneut glattstreichen, umdrehen, fertig – ab in den Koffer oder in den Schrank.
  • Trennen Sie Hemden im Koffer oder im Schrank mit Seidenpapier. Hartnäckige und unschöne Legekanten werden so direkt vermieden.